Festtage zum Fest werden lassen

Grüezi – Guten Tag!

Die Adventszeit hat begonnen. Wir wünschen einander eine besinnliche Zeit. Und fröhliche Festtage. Was wünschen Sie sich für diese Zeit? Wie sieht für Sie dieses Jahr eine Advents- und Festtagszeit aus, die ihrem Namen Ehre macht, auf die Sie sich freuen können? Ohne dass Ihre aktuelle Situation, der oft gerade in dieser Zeit besonders volle Terminkalender, die mehr oder weniger freiwillig eingegangenen Pflichten und die vielleicht seit Jahren gepflegten Rituale ausgeblendet werden? In diesem Newsletter lade ich Sie ein, Ihre Festtage zum Fest werden zu lassen.

Viel Anregendes wünscht Ihnen

Sibylle Tobler

Inhalte

 

Advents- & Festtagszeit: (Vor-)freude, alljährlicher Trott, Hektik, Flucht oder…?

Wie beginnen Sie die diesjährige Adventszeit?

Freuen Sie sich schon jetzt auf das alljährliche Familienritual? Vermissen Sie ein solches? Ist es für Sie eine Zeit wie jede andere? Liegt Ihnen die Jahr um Jahr wiederkehrende Familientradition schon jetzt auf dem Magen? Türmen sich in Ihrem Kopf Listen mit allem, was jetzt ansteht – „Festtagspost schreiben“, „Geschäftsessen“, „Geschenkideen finden fürs Patenkind“, „Extra Arbeitszeit für den Jahresabschluss“, „Kochplan machen“? Sind Sie entschlossen, die Festtage freizuschaufeln von Verpflichtungen? Oder sind Sie mental schon am Koffer packen für die ersehnten Ferientage in einem warmen Land, weitab von Nieselregen, Winterfrost und Weihnachtsbäumen?

Es ist schön und kostbar, wenn Sie sich auf vieles freuen können, was mit dieser Zeit verbunden ist. Zugleich gibt es für die meisten von uns immer auch Aktivitäten, Gewohnheiten, Rituale, Erwartungen und Gefühle, die wenig Festlaune aufkommen lassen. Meist ist es eine Mischung von beidem.

Ein guter Anlass, sich einmal zu fragen: Wie sieht das eigentlich bei mir aus? Wie sehen für mich optimale Festtage aus? Und allenfalls: Will ich etwas ändern?

Sie ahnen es schon: Ich sehe in dieser Zeit ein prima Übungsfeld, Regie zu übernehmen und bei Bedarf Änderungen vorzunehmen, sodass man nicht nur anderen „Fröhliche Festtage“ wünscht, sondern diese Tage auch selbst positiv erfährt – was auch immer das für einen jetzt, dieses Jahr, konkret beinhaltet. Ich ermuntere Sie, diese Festtagszeit so zu gestalten, dass Sie am Schluss nicht sagen „Glücklicherweise ist es jetzt wieder für ein Jahr vorbei“, sondern „Ich habe dieses Jahr aktiv dazu beigetragen, dass ich mit positiven Erfahrungen gestärkt ins Neue Jahr gehen kann“.

Dies hat sehr viel mit Veränderung zu tun. Mit dem Mut zu Veränderung. Und mit Stärkung von Veränderungskompetenz. Warum nicht gleich die Chance packen?

Wie immer, wenn Veränderung Thema ist, beginnt alles mit genau Hinschauen: Was ist die Ausgangslage? Wenn es um die Gestaltung der Festtage geht, beinhaltet dies etwa:

  • Wie gestalte ich üblicherweise diese Zeit?
  • Wie sieht es dieses Jahr aus? Dasselbe wie immer? Haben Sie gerade eine strenge Zeit hinter sich und wünschen sich nur eines: Ruhe? Gibt es dieses Jahr besonders viele Geschäftstermine, sodass Sie vieles von dem, was Sie üblicherweise tun, kaum tun können? Sind Sie kürzlich mit einer Veränderung konfrontiert worden, die Ihr Leben auf den Kopf stellt und haben jetzt anderes im Kopf als Festtage?
  • Worauf freue ich mich dieses Jahr? Beispielsweise, dass Sie ein paar extra Tage frei nehmen? Oder darauf, „zwischen den Jahren“ Zeit zu haben, Freunde zu besuchen? Oder einfach auf ein paar Tage für sich selbst?
  • Was sind Rituale und Gewohnheiten, die mir lieb sind? Etwa der zur Tradition gewordene silvesterliche Fondue-Abend mit Freunden? Oder dass Sie sich die Sonntage freihalten, um in Ruhe, bei Musik und Weihnachtsgebäck Freunden zu schreiben?
  • Worauf würde ich liebend gerne verzichten? Etwa das Treffen mit diesem Onkel, der es regelmäßig schafft, schlechte Stimmung zu verbreiten? Oder die Höflichkeitsbesuche bei der Schwiegerfamilie? Oder das Suchen nach Geschenkideen?
  • Gibt es Dinge, die ungute Gefühle, Hektik, Unzufriedenheit auslösen? Etwa die Angst, sich einsam zu fühlen? Oder die (vermeintliche) Pflicht, für zwölf Personen kochen zu müssen?
  • Allenfalls: Worüber stöhne ich erfahrungsgemäß Jahr um Jahr? Z.B. diese opulenten Festessen, nach denen jeder jammert, zu viel gegessen zu haben?
  • Fazit: Was wollen Sie dieses Jahr beibehalten? Was wollen Sie ändern?

Mit einer solchen „Auslegeordnung“ übernimmt man Regie. Auf die Festtage bezogen heißt das: Statt mit Aussagen wie „Ich hab diesen Rummel satt, aber…“ oder „Ich hab überhaupt nichts am Hut mit dieser Zeit“ oder „Ich bin jedes Mal froh, wenn es vorbei ist“ das „alle Jahre wieder“ über sich ergehen zu lassen, schafft man eine Basis, auf der man – sofern erwünscht – den Verlauf der Dinge aktiv mitgestalten bzw. ändern kann.

Vielleicht kommen Sie zum Schluss: „Ich brauche hier nichts zu ändern. Mit den paar weniger angenehmen Dingen und unvermeidlichen Verpflichtungen kann ich gut leben – es gibt genügend, worauf ich mich freue.“ Wunderbar.

Da es aber Personen geben dürfte, die gerne einiges anders hätten, erlaube ich mir, weitere Schritte „anzuhängen“. Und fange dabei sozusagen hinten an: Bei Ihrer Vorstellung der optimalen Festtagszeit.

 

Der etwas andere Wunschzettel

Als Kind durfte ich jeweils in dieser Zeit für Pate, Patin und Grosseltern einen Wunschzettel erstellen. Das war ein Fest!

Ich lade Sie ein, das Gleiche zu tun, aber dann etwas anders: Bezogen auf die Gestaltung dieser Festtagszeit. Vielleicht wollen Sie für sich die folgenden Satzanfänge ergänzen.

  • Mein größter Wunsch für diese Zeit ist es dieses Jahr…
  • Ich möchte mir dieses Jahr Zeit nehmen für…
  • Ich möchte mich dieses Jahr verwöhnen mit…
  • Ich werde frisch und gut gelaunt ins neue Jahr ziehen, wenn ich die kommenden Wochen…

Was fällt Ihnen dazu ein? Was sind Ihre Herzenswünsche für diese Zeit? Ihre Energiespender und Aufsteller?

Mein Vorschlag: Verwöhnen Sie sich selbst mit einer Art alternativem Adventskalender. Das geht so:

  • Notieren Sie sich die kleinen und großen Wünsche, Energiespender, Alltagsfreuden, Lichtblicke, die Ihnen soeben in den Sinn gekommen sind.
  • Erfüllen Sie sich ab jetzt jeden Tag einen dieser Wünsche bzw. tun Sie etwas, was auf dieser Liste steht. Vielleicht beinhaltet das, dass Sie sich ganz bewusst jeden Tag eine halbe Stunde Zeit nehmen für sich selbst. Und dann einfach tun und lassen, was Ihnen gerade gut tut. Machen Sie so Ihr kleines persönliches Weihnachtsfest – jeden Tag. Vielleicht beinhaltet dies auch, dass Sie sich jeden Tag etwas anderes gönnen von Ihrer Liste. Etwa: An einem Tag gehen Sie in Ihr Lieblingskaffee. An einem anderen Tag verwöhnen Sie sich mit einem Kinogang. An einem weiteren Tag reservieren Sie sich den Abend, um mit Ihrem Partner etwas Gemütliches zu unternehmen. Jeden Tag eine kleine oder auch größere Freude.

Wenn Sie das machen, werden Sie feststellen, dass es gar nicht so viel braucht, um diese Zeit gut zu erleben. Schon die Vorfreude, sich jeden Tag einen Wunsch zu erfüllen, sich etwas zuliebe zu tun, wird sich positiv auswirken. Gerade wenn es zugleich viele Pflichten und Aufgaben gibt, die sich nicht aus der Welt schaffen lassen.

Vielleicht reicht das bereits. Vielleicht wollen Sie aber noch einen Schritt weiter gehen und einige Dinge verändern.

 

Veränderung angesagt bzw. erwünscht?

Sicherlich gibt es Dinge in dieser Zeit, aus denen man sich weniger gut ausklinken kann – etwa das Geschäftessen oder das Weihnachtsgeschenk für das Patenkind. Doch auch hier gilt: Oft ist mehr möglich als man denkt. Oft gibt es auch bei scheinbar unverrückbaren Pflichten Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn man diese wahrnimmt, zeigt sich oft, dass dies am Schluss für alle Beteiligten positiv ist. Zumindest positiver als ein lustlos abgespulter Trott.

Aber eins ums andere. Um etwas verändern zu können, muss klar sein, was man verändern möchte, also:

  • Gibt es etwas an dieser Festtagszeit, woran Sie sich stören, was Ihnen nicht gut tut, was Sie anders haben wollen? Was?

 

Schon kleine Veränderungen können viel bewirken!

Wie bei jeder Veränderung ist es auch hier wichtig, nicht nur Wünsche und schöne Vorstellungen zu entwickeln, sondern auch – wenn einem das wichtig ist – ins Handeln zu kommen.

Wenn Sie sich in der diesjährigen Festtagszeit das eine oder andere anders wünschen als bisher, heißt das nicht, dass gleich alles über den Haufen geworfen werden muss. Sie brauchen nicht Schluss zu machen mit allen, oft über Jahre entstandenen Ritualen und Gewohnheiten. Sie brauchen auch nicht Ihre Familie vor den Kopf zu stoßen und gleich alle Feierlichkeiten abzusagen.

Ich schlage Ihnen vielmehr vor, einen oder zwei Dinge auszuwählen, die Sie anders haben möchten, Ideen zu sammeln, wie Sie vorgehen wollen und diese umzusetzen. Z.B.:

  • statt dem opulenten Menu, nach dem erfahrungsgemäß Jahr für Jahr jeder stöhnt, eine einfachere Mahlzeit, zu der vielleicht sogar jeder etwas beiträgt;
  • statt von Termin zu Termin eilen, einen Tag einen Termin „mit sich selbst“ einplanen – um herrlich nichts zu müssen, vielleicht endlich Zeit zu haben für dieses Buch, das Sie schon längst lesen wollen oder auch einfach in den Tag hinein leben zu können;
  • statt aus reiner Routine an eine Familienzusammenkunft zu gehen und lustlos auf deren Ende zu warten, einen Vorschlag machen, dieses Jahr einmal gemeinsam etwas zu unternehmen. Oder vielleicht auch den Mut aufbringen, sich auszuklinken;
  • statt sich in letzter Minute durch das Schreiben von Wunschkarten zum Jahreswechsel zu quälen, dieses Ritual in Portionen aufteilen. Oder: Menschen, die einem besonders nahe sind, anrufen und anderen erst im Lauf des neuen Jahres schreiben;
  • statt dem Patenkind erneut Geld schicken, dies aber unbefriedigend finden, im neuen Jahr das Patenkind zu einen gemeinsamen Einkaufsbummel einladen und ihm einen Wunsch erfüllen;
  • statt sich von Einsamkeitsgefühlen lähmen zu lassen, Ideen sammeln, was hilft, dies zu ändern: Freunde zum Essen einladen, sich für eine interessante Reise anmelden oder die Nachbarin zu einer gemütlichen Teestunde einladen.

Wenn Sie solche Schritte machen, werden Sie feststellen, dass auch kleine Schritte viel bewirken. Sie werden erfahren, dass einiges in Bewegung kommt. Vielleicht stellt sich heraus, dass andere Familienmitglieder ganz froh sind, dass endlich einer einen Veränderungsvorschlag bringt; ganz beschwingt probieren Sie alle Neues aus.

Ohne alles auf den Kopf zu stellen werden die Festtage so befriedigender.

Zugleich erfahren Sie, dass Sie Regie übernehmen und Veränderung wagen können. So wird nicht nur die Festtagszeit angenehmer; es wird auch Ihre Veränderungskompetenz gestärkt. Und auf diese Erfahrung können Sie jederzeit zurückgreifen – nicht nur, wenn es um die Gestaltung der Festtagszeit geht. Also zwei Fliegen auf einen Schlag.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen frohe Festtage – und dieses Jahr ganz besonders viele Aufsteller im Gestalten dieser Zeit!

 


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