Grüezi – Guten Tag!
Sicher haben Sie das auch schon erfahren: Sie suchen nach einer Lösung in einer Situation. Und es ist wie verhext: Je mehr Sie sich anstrengen, desto weniger wollen sich gute Ideen und Lösungen einstellen. Und dann haben Sie unter der Dusche den entscheidenden Einfall. Oder der Nachbar macht eine Bemerkung, die Ihnen auf den Sprung hilft. Wenn Sie offen sind dafür. Wie und warum Offenheit essenziell ist, um positive Resultate zu erzielen, darum geht es in diesem Newsletter.
Viel Anregendes wünscht Ihnen
Inhalte
- Offenheit – Essenziell für positive Resultate im Leben
- „Es gelingt nur, wenn ich möglich mache, es geschehen zu lassen“ (Anonym)
- Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…
Offenheit – Essenziell für positive Resultate im Leben
Heute lade ich Sie gleich als erstes ein, sich die positivsten Wendungen und besten Lösungen in Ihrem Leben zu vergegenwärtigen: Was fällt Ihnen spontan ein? Und: Wie kam es dazu? Etwa: Wie sind Sie zu jenem Job gekommen, in dem Sie so in Ihrem Element waren? Wie haben Sie Ihre Partnerin kennen gelernt? Wie sind Sie zu dem Haus gekommen, in dem Sie mit so viel Freude leben? Wie ist es Ihnen gelungen, ein schwieriges Problem zu lösen?
Ich möchte fast wetten: Die besten Wendungen und Lösungen haben sich ergeben. Weil Sie zwar durchaus Schritte gemacht haben, doch zugleich offen, alert, empfänglich waren für das, was Sie nicht „machen“ konnten und doch geschah: Hinweise von anderen, glückliche „Zu-fälle“, Möglichkeiten, die Sie wahrgenommen haben, „Ein-fälle“, Ideen, die sich plötzlich eingestellt haben.
Trifft meine Behauptung auf Ihre Situation zu?
Um Lebensqualität und -freude zu erfahren, Schwierigkeiten zu meistern und Wichtiges im Leben zu erreichen, gilt es, Regie zu übernehmen, zu erkunden, wie man selbst zum Verlauf der Dinge beitragen kann, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen.
Zugleich ist es wichtig, offen zu bleiben. Das Leben trägt oft auf kreative und schöne Wiese dazu bei, dass wir zu Lösungen kommen, die wir selbst nicht hätten besser ausdenken können. Wenn wir offen sind dafür.
Das beinhaltet:
- Sich öffnen für Möglichkeiten und Lösungen, die sich oft auf ganz überraschende Weise ergeben – statt mit Scheuklappen unterwegs zu sein: Frau P. ist unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Sie sucht Wege, dies zu ändern. Sie übernimmt am Arbeitsplatz Initiative, benennt reale Probleme, bringt Vorschläge ein. Sie beschäftigt sich damit, wie sie sich beruflich weiter entwickeln will. Sie bewirbt sich auf einige Stellen. Eines Tages sieht ihr Mann ein Stelleninserat und sagt zu ihr: „Das wäre doch etwas für dich!“ Sie liest das Inserat. Es spricht sie an. Sie bewirbt sich. Und ist heute in einer Arbeitssituation, die ihr besser gefällt und entspricht. Frau P. war offen. Wäre sie in ihrer Unzufriedenheit über die Arbeitssituation „hängen“ geblieben, wäre sie wohl nicht offen gewesen für den Hinweis. Hätte sie gedacht, gerade keine Zeit zu haben für eine Bewerbung, hätte sie das Inserat nicht gelesen. Hätte sie sich fixiert auf ganz bestimmte Vorstellungen einer Stelle, hätte sie diesen Hinweis vielleicht abgelehnt, weil er möglicherweise nicht in ihr Erwartungsmuster gepasst hätte. Ihre Offenheit ließ sie eine positive Erfahrung machen.
- Sich öffnen für alternative Wege bzw. „dritte Lösungen“ – statt sich mit „Entweder-oder“-Denken zu blockieren: Herr L. kontaktiert mich. Er lebt in einer Wochenendbeziehung. Er und seine Partnerin möchten das ändern. Die Partnerin hat ein Geschäft; Wegzug ist keine Option. Er sieht nur zwei Möglichkeiten: Entweder seinen guten Job aufgeben und zu seiner Partnerin ziehen. Oder den guten Job behalten und so weiter machen. Beides ist unbefriedigend. Ich frage ihn, wie weit die beiden Wohnorte auseinander liegen. Es ist eine überschaubare Distanz. Im Gespräch ergibt sich eine „dritte Lösung“: Herr L. behält seine Stelle, zieht für die nächsten Monate auch unter der Woche zu seiner Partnerin und pendelt zwischen Wohn- und Arbeitsort. Und schaut dann wieder weiter. Nach ein paar Monaten erfahre ich, dass er inzwischen seine alte Wohnung aufgegeben hat und dass sie beide das neue Leben genießen. Er schaut sich in aller Ruhe nach einer neuen Stelle um. Die Offenheit für Wege jenseits des „Entweder-Oder“ führte zu einer guten Lösung.
- Sich öffnen für neue Sichtweisen – statt unhinterfragt an Überzeugungen festzuhalten, die nicht vorwärts kommen lassen: Nach einem meiner kürzlich gehaltenen öffentlichen Vorträge kommt ein Herr auf mich zu. Er bedankt sich für den Vortrag; der habe ihn sehr ermutigt. Und er sagt: „Ich habe gedacht, ich sei zu alt für Veränderung. Heute Abend habe ich realisiert, dass das nicht so ist.“ Er spricht ganz fröhlich. Neue Sichtweisen erschließen neue Perspektiven und Möglichkeiten. Dieser Herr war offen, seiner bisherigen Sichtweise eine neue entgegenzustellen – und erfuhr, dass so etwas Positives in Bewegung kam.
- Sich öffnen, anderes zu tun – statt Druck aufzubauen: In einem Seminar erzählt eine Teilnehmerin, dass sie jahrelang eine berufliche Veränderung erwogen, aber immer wieder vor sich her geschoben habe. Das habe sie sehr belastet. Eines Abends sei sie ins Kino gegangen. Ein Film von zwei todkranken Männern, die ihre Prioritäten radikal neu gesetzt hatten. Dieser Film habe ihr den Kick gegeben, endlich anzupacken, was sie anpacken wollte. Das Drehen um eine anstehende Veränderung wird oft zum eigentlichen Problem: Statt zu Lösungen führt dies in mentale Schlaufen, Blockaden, erhöht Druck („Ich sollte…“), schwächt Selbstwertgefühl und Selbstachtung („Ich schaff nicht, was ich mir vornehme“). Die Seminarteilnehmerin war offen, aus diesem Teufelskreis auszusteigen. Der Kinofilm half ihr auf die Sprünge.
- Sich öffnen für Entspannung – statt sich damit zu erschöpfen, von morgens bis abends Probleme lösen zu wollen: Herr M. ist in einer sehr kniffligen Situation: Seine Partnerin hat die Trennung veranlasst. Sie hatten zusammen ein Geschäft. So steht Herr M. da ohne Partnerin, ohne Job, ohne Einkommen, ohne Dach über dem Kopf. Doch er lässt sich auf meinen Vorschlag ein, einerseits Prioritäten zu klären und systematisch Schritte umzusetzen, andererseits zugleich auch für Entspannung zu sorgen. Ganz im Sinne des Sprichworts „Bist Du in Eile, so geh langsam“. Er strukturiert seinen Tagesablauf: Am Morgen gezielte Auseinandersetzung mit beruflichen Möglichkeiten und Stellensuche, am Nachmittag Entspannung. Er geht regelmäßig in die Sauna, macht Spaziergänge, trifft sich mit guten Freunden, liest ermutigende Bücher. Am Anfang ist das gewöhnungsbedürftig – es gibt doch so viele Probleme zu lösen! Doch er hält sich daran – und erfährt, dass er so nicht nur zu neuen Kräften, sondern auch auf Ideen kommt und entspannter in Vorstellungsgespräche geht. Bald findet er eine Stelle. Mit 55. Weil er offen war und nicht den Fehler machte, den viele Menschen in solchen Situationen machen: Sie erschöpfen sich mit „Feuerlöschen“, mit fahrigem, zufälligem Handeln und verlieren so den Kontakt zu ihren Ressourcen, zu sich selbst.
- Sich öffnen für das Wann, Wo und Wie des „Ankommens“ – statt Resultate abzwingen zu wollen. Regie übernehmen, selbstverantwortlich handeln ist nicht zu verwechseln mit dem Versuch, Resultate zu erzwingen. Wenn wir offen sind, hat das Leben oft bessere Lösungen als wir uns selbst ausdenken können – wenn auch nicht immer zu dem Zeitpunkt und auf die Art, wie wir uns das jetzt vorstellen oder wünschen. Ich selbst wünschte mir immer eine gute Partnerschaft. Ich beendete eine Beziehung, die mir nicht gut tat. Ich entwickelte und pflegte ein mentales Bild einer guten Partnerschaft – und genoss in der Zwischenzeit das Leben als Single. Ich entwickelte die Haltung, dass sich die Dinge so entwickeln würden, wie es für mich gut war – mit oder ohne Partner. Eines Tages war ich zu Besuch bei einer Freundin in den Niederlanden. Diese hatte einen guten Freund gebeten, die defekte Stereoanlage zu reparieren; ihre schweizerische Freundin hätte gerne Musik. So saßen wir am Samstagmorgen auf der Terrasse beim Frühstück, als dieser Freund mit dem Handwerkerkoffer eintraf und sich an die Arbeit machte. Mit diesem Freund bin ich inzwischen längst verheiratet. Wir beide hatten uns eine Partnerschaft gewünscht, diese aber nicht mit Gewalt zu erzwingen versucht. Wir waren bereit, allenfalls Single zu bleiben. Auch kein schlechtes Leben. Wir sagen immer wieder zueinander „Das Leben hat das schön organisiert für uns!“ Und ich sage allen Singles mit Partnerwunsch: Der beste Weg zum Traumprinzen ist es, das innere mentale Bild einer guten Partnerschaft zu pflegen – und weiter das Leben zu genießen.
„Es gelingt nur, wenn ich möglich mache, es geschehen zu lassen“ (Anonym)
Die besten Lösungen ergeben sich oft. Das heißt nicht, die Hände in den Schoss zu legen und auf bessere Zeiten oder Wunder zu warten. Es heißt, entschlossen und mutig Schritte zu wagen und offen zu bleiben.
Offenheit lässt sich erlernen und trainieren. Einige Anregungen dazu:
- Auf einer Skala von 0-10: Wo stufen Sie Ihre Offenheit für Neues, alternative Sichtweisen und Wege ein (0=überhaupt nicht offen, 10=sehr offen)? Wie kommen Sie auf diese Einstufung? Wann würden Sie die Einstufung um einen Punkt nach oben verschieben?
- Wie würde eine Ihnen nahe stehende Person Ihre Offenheit auf dieser Skala einstufen? Woran ist zu erkennen, dass Sie offen sind? Wie äußert sich dies?
- Von Vorbildern „abschauen“: Welche Person(en) – egal, ob Sie diese persönlich kennen oder nicht – erfahren Sie als offen? Was zeichnet diese Menschen aus? Was tun sie? Was davon können Sie selbst (mehr) tun?
- Gedanken, Überzeugungen und Verhaltensweisen unter die Lupe nehmen: Helfen Ihnen Ihre Sicht-, Denk- und Verhaltensweisen, offen zu sein? Welche sind hilfreich? Welche sind nicht hilfreich? Entdecken Sie Gedanken wie „Ich muss die Dinge im Griff haben“, „Eine neue Stelle muss unbedingt an meinem Wohnort sein, alles andere kommt nicht in Frage“, „Ich glaube nicht, je noch einem Mann zu begegnen, der meinen Ansprüchen genügt“, „Wenn ich nicht den ganzen Tag Bewerbungen schreibe, finde ich keine Stelle“, „So ein bisschen entspannen – damit kommt man nirgends hin“ usw.? Was ermöglichen solche Sicht- und Denkweisen? Was verhindern sie? Was wären hier alternative Sichtweisen?
- Muster unterbrechen: Wenn Sie z.B. feststellen, endlose mentale Schlaufen um ein Problem zu drehen: Tun Sie bewusst etwas anderes, egal was (um den Block laufen, ein Buch lesen, Klavier spielen, das Auto waschen). Wenn Sie nicht darüber hinwegkommen, dass Ihr Partner Sie verlassen hat: Sammeln Sie auf einem Papier Gründe, warum es sich lohnt, sich aufzurappeln. Wenn Sie sich am Arbeitsplatz wie ein Hamster im Rad fühlen: Sorgen Sie für Unterbrüche und Entspannung und setzen Sie sich damit auseinander, wie eine Arbeitssituation aussieht, in der Sie happy sind.
- Mit offenem Geist, alert, aufmerksam durch den Alltag gehen: Was begegnet mir alles auf dem Arbeitsweg? Wie ist heute die Stimmung im Büro? Wie ist meine eigene Stimmung? Was sagt dieser Kollege eigentlich genau? In welchen Momenten fühle ich mich gut, in welchen nicht? Was ist dann?
- Neugierig sein, wissen und verstehen wollen: Ich meine hier nicht die Neugierde, was der Nachbar eigentlich den ganzen Tag macht. Ich meine eine kindliche Neugierde und Wissbegierde. Unsere kleine Nachbarstochter hat während dem Urlaub in Italien Delphine gesehen. Sie fragt: Wie können Delphine eigentlich aus dem Wasser springen?
- Jeden Tag etwas Neues oder etwas auf andere Weise tun als gewohnt. Einmal ein gewagtes Kleidungsstück anziehen. Mit einer Arbeitskollegin sprechen, mit der man bisher noch kein Wort gewechselt hat. Einen anderen Arbeitsweg nehmen. Zuerst das Vergnügen und dann die Arbeit. Einmal eine andere Brotsorte kaufen. Das Hemd linkshändig zuknöpfen statt rechtshändig. Ein lästiges Telefonat gleich erledigen statt wie sonst hinausschieben.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie viele interessante Entdeckungen, neue Erfahrungen und auch erheiternde Beobachtungen machen, wenn Sie mit solchen Schritten Offenheit trainieren. Und natürlich wünsche ich Ihnen, dass Sie damit selbst immer wieder erfahren, wie sich so gute Ideen, Wendungen und Lösungen ergeben.
Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…
- Offenheit ist ein wichtiges Element, wenn es darum geht, Vertrauen ins Gelingen aufzubauen. Wer offen ist, erfährt immer wieder, dass es Möglichkeiten und Lösungen gibt, die das übersteigen, was man selbst denken, machen, planen kann. Das stärkt das Vertrauen, dass man vorwärts kommt – auch wenn man noch nicht weiß, wann, wo und wie man „ankommen“ wird. In meinem Buch „Neuanfänge – Veränderung wagen und gewinnen“ behandle ich ausführlich, wie Vertrauen ins Gelingen mit ganz konkreten Schritten aufgebaut werden kann.
- Es gibt allerlei Hindernisse, die es erschweren, offen zu sein. Etwa wenn (zu) vieles gleichzeitig ansteht. Oder wenn man ungeduldig das Leben auf den Kopf stellen will. Oder wenn man das Vertrauen verloren hat, dass auch im eigenen Leben Raum ist für positive Wendungen. In meinem Buch „Die Kunst, über den eigenen Schatten zu springen oder wie Sie Schwierigkeiten bei Neuanfängen meistern“ nehme ich solche Hindernisse unter die Lupe.
Hier können Sie
- bei einer öffentlichen Veranstaltung Ideen zum Thema „Umgang mit Veränderung“ sammeln
- uns kontaktieren
- die pdf-Version dieses Newsletters herunterladen
- sich anmelden für unseren Newsletter „Impulse zu erfolgreichem Umgang mit Veränderung„
- das Buch Neuanfänge – Veränderung wagen und gewinnen direkt kaufen beim Verlag
- das Buch Die Kunst, über den eigenen Schatten zu springen oder wie Sie Schwierigkeiten bei Neuanfängen meistern direkt kaufen beim Verlag
Hier erfahren Sie mehr über
- Sibylle Toblers Hintergrund
- Sibylle Toblers Konzept zu den Schlüsseldimensionen erfolgreichen Umgangs mit Veränderung (der „Veränderungskreis“ ©)
- Sibylle Toblers Bücher
- unsere Angebote bzw. was wir Ihnen zum Thema „Umgang mit Veränderung“ bieten können