Regie im Kopf

Grüezi – Guten Tag!

Unser Kopf ist ein wunderbares Instrument. Es ist nicht nur inspirierend, sondern auch nützlich, sich dies zu vergegenwärtigen. Und es ist empfehlenswert, sich darin zu üben, den Kopf so zu benützen, dass positive Entwicklung möglich wird. Dies gilt ganz besonders in Situationen, in denen wir etwas ändern wollen oder müssen.

Viel Anregendes wünscht Ihnen

Sibylle Tobler

Inhalte

 

Unser Kopf ist ein wunderbares Instrument

In diesem Newsletter will ich ein großes Thema aufnehmen: Das Verhältnis von Kopf und Bauch, von Denken und Fühlen, von Gehirn und Körper.

Was mich darauf bringt, ist ein Mail eines Shiatsu-Therapeuten. Er schreibt mir: Kann Veränderung vor allem kognitiv – mit dem „Kopf“ – angegangen werden? Ist nicht auch der Einbezug emotionaler, körperlicher Aspekte – der „Bauch“ – wichtig?

Selbstverständlich.

Ich möchte und kann in diesem Newsletter nicht ausführlich auf die äußerst komplexe und dynamische Wechselwirkung zwischen „Kopf und Bauch“ eingehen. Über dieses Thema ist über alle Zeiten viel gedacht, geforscht, gestritten worden. Erkenntnisse und Theorien haben sich abgelöst. Gegenwärtig schenken uns glücklicherweise neurowissenschaftliche Erkenntnisse wohltuend klare, spannende Einblicke in die Wechselwirkung zwischen Kopf und Bauch. Und ermutigende zugleich.

Ich will Ihnen dieses Mal in erster Linie einfach ein paar Denkanstöße geben.

Dabei beschränke ich mich auf einen einzigen Punkt:

Unser Kopf – unser Gehirn – setzt uns in die Lage, Regie in unserem Leben zu übernehmen.

Dies auf vielfältigste Weise. Unser Gehirn stattet uns mit einem Reichtum an Möglichkeiten aus. Um nur einige zu nennen:

  • Wir haben die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit zu lenken. Wir können sie auf Umstände lenken oder auf unsere Befindlichkeit. Wir können sie auf das lenken, was uns alles stört. Oder darauf, wofür wir uns einsetzen wollen.
  • Wir können beobachten und reflektieren.
  • Wir können Probleme erkennen, analysieren und Lösungen bedenken.
  • Wir können unsere Gehirnaktivität beeinflussen. Wir können Entspannungszustände herbeiführen. Dadurch erhalten wir Zugang zu unserer Intuition und Kreativität. Und wir können hochkonzentriert an der Lösung eines Problems arbeiten.
  • Wir können Vorstellungen, innere Bilder, entwickeln, in welche Richtung wir in unserem Leben vorwärts gehen wollen. Ich nenne dies „motivierender Horizont“. Wir können uns in wünschenswerte Situationen hineindenken, sie so plastisch visualisieren, dass es sich anfühlt, als wäre diese Situation schon Realität. Wie neurowissenschaftliche Experimente ergeben haben, beginnen sich Gehirn und Körper bei regelmäßiger mentaler Aktivierung solcher Vorstellungen so darauf einzustellen, als wären diese Vorstellungen schon Wirklichkeit.
  • Wir können bewusst Entscheidungen treffen und den Willen aufbauen, ins Handeln zu kommen.
  • Unser Gehirn leitet blitzschnell Signale weiter an den Körper. Worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, was wir denken und entscheiden, beeinflusst, was in unserem Körper geschieht: Wir setzen uns in Bewegung. Oder es zieht uns den Magen zusammen. Wir können intuitiv und spontan handeln. Oder wir verharren im Status quo. Eine neue Idee macht uns fröhlich. Oder wir leiden unter den ewig gleichen mentalen Spiralen.
  • Wir können Erfahrungen verarbeiten. Wir können aus Erfolgen wie auch aus Misserfolgen lernen. Wir sind nicht verdammt, zu wiederholen, was wir mit unserem Denken, Entscheiden, Handeln bewirken. Wir können anders denken, entscheiden, handeln.
  • Wir können Neues lernen.

Unser Kopf kann viel mehr als das, was landläufig unter „denken“ verstanden wird.

 

Den Kopf klug nutzen

Je mehr uns bewusst ist, dass uns unser Gehirn mit diesen und vielen weiteren Fähigkeiten ausstattet, desto besser können wir diese nutzen. Wir können uns üben, unseren Kopf so zu nutzen, dass positive Entwicklung möglich wird.

Das beginnt mit einer Entscheidung: „Ich will mich darin üben, Regie zu übernehmen in meinem Leben. Auch wenn ich gerade in einer ganz kniffligen Situation bin: Ich kann jetzt entscheiden, wie ich dieser Situation begegne. Auch wenn ich mich im Laufe meines Lebens daran gewöhnt habe, auf eine Weise zu handeln und zu fühlen, die mich immer wieder festlaufen lässt, so kann ich jetzt anfangen, dies zu ändern. Ich richte meine Aufmerksamkeit auf positive Entwicklung. Ich setze mich damit auseinander, was das für mich konkret beinhaltet. Und welche Stolpersteine ich dazu aus dem Weg räumen muss.“

Wir können uns darin üben, unsere Aufmerksamkeit auf alles zu richten, was uns hilft und motiviert, uns auf eine Weise zu entwickeln, die uns am Morgen aufwachen lässt mit dem Gefühl: „Ich bin gut unterwegs. Ich mache Schritte. Ich spüre Fortschritt. Ich freue mich auf den Tag. Auch wenn noch nicht alles eitel Sonnenschein ist.“

Wir können bewusst den Zugang herstellen zu unseren Gefühlen und zu unserem Körper. Wir können innehalten und beobachten: Was lösen meine Gedanken, Entscheidungen und Verhaltensweisen aus? Wie geht es mir eigentlich? Wie atme ich? Fühle ich mich fit? Oder erschöpft? Welche Gefühle sind gerade aktiv? Was brauche ich jetzt? Was kann ich tun für meine Befindlichkeit?

Wir können bewusst Entspannungszustände herstellen. Wir können unser aktives, rationales Denken bewusst „herunterfahren“. Etwa indem wir einfach einmal ruhig hinsitzen. Einen Spaziergang machen und unsere Sinne darauf konzentrieren, was wir alles sehen, hören, riechen. Das tut nicht nur gut, sondern erschließt zugleich den Zugang zu unserer Intuition, Kreativität, zu willkommenen Einfällen und guten Ideen.

Ja, vieles, was wir denken, entscheiden, tun und fühlen, ist nicht bewusst. Wir haben Gewohnheiten in Denken, Entscheiden, Verhalten und Fühlen entwickelt. Das ist an sich praktisch: Wir brauchen nicht in jeder Situation erst zu überlegen, wie wir ihr begegnen sollen. Doch es kann zum Stolperstein werden. Destruktive Überzeugungen und beeinträchtigende Gefühle können positive Entwicklung erschweren oder blockieren. Doch wenn wir innehalten und beobachten, auf welche Gedanken, Verhaltensweisen, Gefühle wir immer wieder zurückgreifen und wie sich dies auswirkt, werden wir erkennen, wo wir uns selbst das Leben schwer machen. Allein diese Erkenntnis bringt etwas in Bewegung: Wir folgen nicht mehr blind eingespielten Mustern. Und wir können lernen, anders vorzugehen. Statt etwa wie gewohnt endlos über Probleme zu grübeln, können wir lernen, Ideen zu entwickeln, was wir zur Lösung dieser Probleme beitragen können. Statt uns einmal mehr von einem Gefühlschaos lähmen zu lassen, beeinträchtigenden Gefühlen die Macht über unser Denken und Handeln zu geben, können wir diese Gefühle unter die Lupe nehmen: Was löst eigentlich diese Gefühle aus? Was ermöglichen sie? Was erschweren sie? Mit welchen Erfahrungen und Gedanken sind sie verbunden? Lange eingeübte Gewohnheiten in Denken, Entscheiden und Verhalten lassen sich meist nicht in einem Tag ändern. Wenn ich mein Leben lang rechtshändig geschrieben habe, werde ich nicht in einem Tag ebenso schön linkshändig schreiben können. Aber ich kann heute mit Üben beginnen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit diesem Newsletter (neu) realisieren, dass Ihr Kopf viel mehr kann als „denken“. Und ich wünsche Ihnen, dass Sie Freude daran bekommen, zu entdecken, wie Sie all diese Fähigkeiten in einer Weise nutzen und üben können, die Sie viel Erfreuliches erfahren lässt.

 

Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…

  • Wie Sie den „Kopf klug nutzen“ können in Veränderungssituationen, das erfahren Sie in meinem Buch „Neuanfänge – Veränderung wagen und gewinnen“. Mit weiteren Erläuterungen zum Zusammenhang zwischen Denken, Handeln, Fühlen sowie vielen Anregungen zur Umsetzung im Alltag.

 

 


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