Strategien, aus dem Blues zu kommen

Grüezi – Guten Tag!

Hoffentlich können Sie diese Sommertage die „Zügel“ lockern und trotz wechselhaftem Wetter und noch wechselhafterer aktueller Situation immer wieder tun und lassen, was Ihnen Energie gibt und Freude macht.

Diesen Monat ist die „Newsletter-Familie“ sehr gewachsen – herzlich willkommen! Traditionsgemäß mache ich in der Sommerpause lediglich einige kurze Gedankenanstöße; im September erhalten Sie die nächste reguläre Newsletter-Ausgabe. Vielleicht wollen Sie bis dahin als alternative Sommerlektüre im Newsletter-Archiv stöbern.

Viel Anregendes und weiterhin einen schönen Sommer wünscht Ihnen

Sibylle Tobler

Inhalte

 

Strategien, aus dem Blues zu kommen – drei Beispiele

Letzten Monat erzählte ich, wie ein Freund den „Corona-Blues“ buchstäblich zu Musik werden ließ – ein schönes Beispiel, wie man beginnende destruktive Spiralen in Denken, Fühlen und Verhalten stoppen, Stimmungen transformieren und damit produktiver mit Situationen umgehen kann. Ich knüpfte dabei an bei der Juni-Newsletter-Ausgabe „Von Opferhaltung ins Gestalten“. Und ich lud Sie ein, Ihre Gedanken ziehen zu lassen über Ihre eigenen Strategien, sich in schwierigen Situationen an der Hand zu nehmen, beginnende beeinträchtigende Spiralen in Denken, Fühlen und Verhalten zu stoppen und so in eine andere Stimmung und mehr in einen Modus des Aufbrechens und Gestaltens zu kommen.

Wie wäre es schön, darüber auszutauschen. All Ihre unterschiedlichen Strategien würden sicher eine schöne „Symphonie“ ergeben 😊.

Heute zur Inspiration drei Beispiele.

Es können auf den ersten Blick unspektakuläre Schritte sein wie der, von der eine Frau in einer schwierigen Situation erzählte: „Wenn ich in den Sumpf negativer Gefühle abzudriften drohe, nehme ich meine Agenda und schaue, wann darin der nächste Termin steht, auf den ich mich freue. So komme ich in eine andere Stimmung und kann Hilfreicheres tun als mich selbst zu bemitleiden. Es wirkt!“

Es kann ein Ritual sein, das Ihnen hilft, in beginnenden destruktiven Spiralen unmittelbar Regie zu übernehmen – damit stoppen Sie den „Autopiloten“. So erzählt eine Parkinson-Patientin, Mitte 30, in einem meiner Seminare: „Wenn ich merke, in ein Gefühlsloch zu sacken, ziehe ich mich in ein Zimmer zurück. Ich richte meinen Wecker und schreibe mir innerhalb dieser limitierten Zeit vom Herzen, was mich ärgert, frustriert, ängstigt, worüber ich mir Sorgen mache. Wenn der Wecker klingelt, stoppe ich. Ich schaue mir die Punkte an. Ich wähle einen aus und sammle Ideen, wie ich hier am besten vorgehen kann – nicht als Opfer, sondern als Gestalterin. Schließlich höre ich Musik, die mir guttut und nehme mit frischem Geist meine Tätigkeiten wieder auf. Mein Mann und meine Kinder kennen das Ritual, lassen mich dann in Ruhe und freuen sich über die positive Wirkung.“

Es gibt eine Aussage „Regieren ist Vorausschauen“. Es ist empfehlenswert, sich in guten Momenten zu überlegen, was hilft, in kritischen Momenten nicht in negative Spiralen zu geraten. Ein Seminarteilnehmer, der ebenfalls mit einer Krankheit zu leben hat, erzählt: „In einem guten Moment habe ich eine Liste gemacht mit einer Anzahl Dinge, die ich tun kann, wenn ich merke, dass meine Stimmung absackt und die mir helfen, mich wieder aufzurappeln.“ Fröhlich fügt er an: „Seit ich diese Liste habe, habe ich sie noch beinahe nie gebraucht!“

Menschen, die auf solche Strategien zurückgreifen, sind oft selbst erstaunt, wie wirksam diese sind, wie rasch sich ihre Stimmung ändert und wie sie danach befreit weitergehen können. Doch es handelt sich weniger um Magie als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Mehr dazu in der nächsten regulären Newsletter-Ausgabe anfangs September.

Heute wünsche ich Ihnen einfach weiterhin einen Sommer, der Sie immer wieder sozusagen „vollautomatisch“ in einen gut gelaunten, fröhlichen, kreativen Modus versetzt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Momente in vollen Zügen genießen können.

Und sollten zwischendurch dunkle Wolken aufziehen und Sie am Punkt sein, sich mit beeinträchtigenden Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen das Leben schwer zu machen: Setzen Sie am besten gleich die eine oder andere Strategie um, hören Sie den Corona-Blues und erinnern Sie sich: Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist es, den „Autopiloten“ zu stoppen. Sie werden erfahren, dass dadurch oft auf ganz erstaunliche Weise Schönes entsteht – Ihr eigenes Musikstück 😊 – und sich neue Wege erschließen.

 

Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…

  • Um Schwieriges angemessen, motiviert und effektiv zu bewältigen, ist es nützlich, von Grund auf besser zu verstehen, worauf es im Umgang mit Veränderung im Kern ankommt und warum dies wichtig ist. Verstehen ist die Basis, die guten Dinge tun zu können.
  • In meinem neuen Buch „Veränderungskompetenz fördern. Für Professionals in Führung, Beratung und Therapie“ geht es im Kern darum, wie wir andere dazu befähigen können, ihr Leben zu gestalten – das beinhaltet natürlich auch, Schwierigem angemessen zu begegnen. Auch wenn ich das Buch für Professionals geschrieben habe, so kann es auch für all diejenigen interessant sein, die verstehen wollen, warum wichtig ist, was oft einleuchtet, sich aber in der Praxis nicht immer ohne Weiteres umsetzen lässt. Eine Idee, um was für ein Buch es sich handelt, gibt auch mein Newsletter zum neuen Buch, den ich diesem zur Feier des Publikationstages gewidmet habe.

 


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