Vom Mut, sich für Herzenswünsche einzusetzen

Grüezi – Guten Tag!

Menschen, die den Mut aufbringen, sich für Herzenswünsche einzusetzen, geben anderen Energie, inspirieren und ermutigen. Gerade gegenwärtig ist dies wohltuend und wegweisend. So erzähle ich Ihnen heute von einer Frau, deren Mut und Freude, sich für ihren Herzenswunsch einzusetzen, richtig ansteckend sind – im vitalisierenden Sinn.

Viel Anregendes wünscht Ihnen

Sibylle Tobler

Inhalte

 

„Von einem Traum zur Realität“: Die Geschichte Jonna Jintons, deren Mut, sich für ihren Herzenswunsch einzusetzen, inspiriert

Zum Abschluss dieses Jahres möchte ich die Geschichte einer Frau mit Ihnen teilen, die meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Diese Geschichte ist wohltuend anders als das, womit wir gegenwärtig überspült werden. Sie ist geradeaus schön. Sie gibt Energie und ist inspirierend. Und sie veranschaulicht auf eindrückliche Weise, was Veränderungskompetenz ist und was alles in Gang kommen kann, wenn man den Mut aufbringt, sich für Herzenswünsche einzusetzen.

Jonna Jinton ist eine 31-jährige Schwedin. 2010 beschloss sie, damals 21-jährig, Studium und Wohnung in Göteborg aufzugeben und ins abgelegene Nordschweden zu ziehen, wo die Wurzeln ihrer Familie liegen. Sie folgte ihrem Wunsch, in der Natur zu leben und dort ein Living machen zu können. Sie bezog ein altes Haus. Wie sie in ihrem Kurzfilm „The story of my life – from a dream to reality“ („Die Geschichte meines Lebens – von einem Traum zur Realität“) erzählt, war es für sie beinahe ein fulltime job, dieses Haus in den langen, kalten Wintern einigermaßen warm zu bekommen. Sie hatte konstant finanzielle Sorgen. Sie sagt: „Es war eine Zeit, in der meine Grenzen konstant getestet wurden. Aber während dieser Zeit fand ich meine Passion im Leben. Ich begann, zu fotografieren, zu filmen und zu schreiben. Und ich startete einen kleinen Video-Blog, um mein neues Leben mit anderen zu teilen und meine Liebe zur Natur in Fotos und Worten auszudrücken.“ Heute, zehn Jahre später, hat ihr Video-Blog auf YouTube mehr als 2,3 Millionen (!) Folger. Aus ihrer Liebe zur Natur und ihrem Bedürfnis, Schönheit auszudrücken, ist eine Art Gesamtkunstwerk und eine Firma entstanden; sie verkauft ihre Kunst, mit ihrem Mann, den sie über ihren Blog kennenlernte und der Silberschmied ist, entwickelte sie eine eigene Schmuck-Design-Linie. Sie liefern ihre Produkte in die ganze Welt. Ihre Mutter hat die Administration übernommen, und kürzlich haben sie eine Person angestellt, die in der Silberschmiede mitarbeitet. Jonna ist glücklich. Und mit ihren Filmen, Fotos, Gemälden, Texten, Worten und ihrer Musik teilt sie ihr Glück mit allen, die sich daran freuen und daraus Energie und Mut schöpfen wollen.

Am besten hören Sie Jonna Jinton gleich selbst zu, wie sie ihre Geschichte „Von einem Traum zur Realität“ erzählt. Und vielleicht haben Sie Lust, in eines ihrer Musikstücke einzutauchen, etwa „The Frozen Call – Ancient Nordic Chant“ oder „A Song for Sweden – Du gamla, Du fria“ („Ein Lied für Schweden – Du alter, Du freier“; klicken Sie auf den Link oder kopieren Sie den Titel in die Google-Suche).

Jonna Jinton folgte ihrem Herzenswunsch und setzte sich dafür ein, dass dieser Wirklichkeit werden konnte. Sie war bereit, offen und zugleich mutig, sich auf den Weg zu machen, Risiken einzugehen, Konsequenzen zu tragen und Lösungen zu finden. Sie will niemandem etwas beweisen. Sie missioniert nicht. Sie erwartet keinen Beifall. Sie wandte sich nicht gegen städtisches Leben, sondern entschied sich für ein Leben in atemberaubend schöner Natur, das zugleich auch viel fordert. Die Schlichtheit, in der sie ihre Geschichte erzählt, strahlt eine enorme Kraft aus. Man nimmt es ihr ab, dass sie einem Wunsch verpflichtet ist: Schönheit zu sehen, auszudrücken und mit anderen zu teilen. Das ist echt. Und dies wirkt anziehend. Buchstäblich. Jonna Jinton ist mutterseelenallein an einen abgelegenen Ort gezogen. Und was ist passiert? Die Welt kommt zu ihr!

Ihre Geschichte ist nicht die Geschichte einer Aussteigerin. Es ist auch nicht die Geschichte einer impulsiven Flucht nach vorn, die oft angetrieben ist von Überdruss und dem Glauben, dass das Gras auf der anderen Seite des Zauns grüner ist. Es ist vielmehr die Geschichte einer Einsteigerin: Jonna Jinton hatte den Mut, in ihr ureigenes Leben einzusteigen.

Diese Geschichte bringt zum Ausdruck, wozu ich mit meiner Arbeit Menschen ermutigen und befähigen will: Mit klarem Kopf und offenem Herzen, ausgerichtet auf einen motivierenden Horizont das Leben zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Entwicklung, nötige, erzwungene oder erwünschte Veränderungen anzugehen und so positive Prozesse mit zu ermöglichen.

Diese Geschichte veranschaulicht noch viel mehr, nicht nur in Bezug auf Veränderungskompetenz. Doch ich möchte sie für sich selbst sprechen lassen.

 

Warum es auch und gerade gegenwärtig nicht naiv ist, sich für Herzenswünsche einzusetzen

Wer wie Jonna Jinton in Kontakt ist mit sich selbst, Herzenswünsche erkundet, sich zugesteht und zugleich die Verantwortung übernimmt, sich dafür einzusetzen, ist nicht naiv. Im Gegenteil. Herzenswünsche aktivieren positive Gefühle, mobilisieren Energie und Kreativität. Damit kommen wir mehr in einen (Re)Creation-Modus; vielleicht erinnern Sie sich aus meinen letzten Newsletter-Ausgaben, dass dies neurobiologisch der Gegenspieler zum Stress-Modus ist. Genau dies ist gerade jetzt von Bedeutung: So wie Jonna Jinton die mühsame, oft an Grenzen bringende erste Zeit in der kaum bewohnten Weite Nordschwedens meisterte, weil sie sich an ihrem Herzenswunsch orientierte, können wir Schwieriges umso besser bewältigen, je mehr wir sozusagen ein Team bilden mit uns selbst, statt uns zu verlieren in Umständen, die bedrohlich, belastend, verunsichernd, anstrengend sind.

Menschen wie Jonna Jinton sind inspirierend. Sie können für andere zu einer Art Lichtpunkt werden, der hilft, schwierige Phasen durchzustehen und sich nicht entmutigen und schwächen zu lassen von Energiefressern – egal, ob es sich um Umstände, andere Menschen oder auch um eigene beeinträchtigende Denk- und Verhaltensmuster handelt. Wer sich für Herzenswünsche einsetzt, stärkt sich selbst und inspiriert und ermutigt andere, dies auch zu tun. Stellen Sie sich mal vor, wie die Welt wäre, wenn das alle täten.

Wir können Schwieriges nicht lösen, indem wir auf Schwieriges fokussiert bleiben. Sicher: Es ist essenziell, genau hinzuschauen und zu sehen, was los ist. Doch gute Lösungen können entstehen, indem wir anders denken, fühlen und uns verhalten als fokussiert zu bleiben auf das, was uns schwächt, ängstigt, ärgert, runterzieht, entmutigt oder bedroht.

Schließlich: Schönheit vermittelt Kraft, Harmonie und Ruhe. Das lassen die Bilder, Musik und Worte Jonna Jintons erfahren. Warum nicht selbst bewusst auf das fokussieren, was schön ist? Nicht nur, weil dies ermöglicht, besser mit dem umzugehen, was hässlich ist.

 

Anregungen zur authentischen Übertragung in den eigenen Alltag

Ich will mit diesem Newsletter nicht vermitteln, dass wir alle jetzt alles stehen und liegen lassen und uns in die Natur zurückziehen sollten. Ich will nicht dazu anregen, unser Leben auf den Kopf zu stellen und drastisch zu verändern.

Wozu ich anregen will:

  • Herzenswünsche erkunden. Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was lässt Ihr Herz höher schlagen? Was macht Sie glücklich? Und was sind Schritte, die Sie hier und jetzt umsetzen können und wollen? Auch wenn nicht alle Wünsche umgesetzt werden können oder wenn die Realisierung bestimmter Wünsche vielleicht sogar unmöglich geworden ist, so vermitteln sie Orientierung und erschließen Wege, vielleicht ganz unerwartete. So erzählt eine Parkinsonpatientin in einem Seminar, dass sie leidenschaftlich Violine gespielt hätte, doch das sei unmöglich geworden. Aus Wut hätte sie angefangen, aus Ton Hände zu modellieren. Darauf bringt sich eine andere Seminarteilnehmerin, Partnerin eines Parkinsonpatienten, ein: Sie führe eine Kunstgalerie. Sie lade sie ein, ihre modellierten Hände dort auszustellen. Viele Menschen werden gegenwärtig mit ähnlichen Situationen konfrontiert; sie können etwa einen geliebten Job nicht mehr ausüben (z.B. als Künstler, Sportler oder leidenschaftlicher Gérant in einem Restaurant), nicht mehr ohne Weiteres reisen, vermissen den Kontakt zu Freunden usw. Das Beispiel erinnert daran, dass auch dann einiges möglich ist, dies Energie gibt und sich ganz neue Möglichkeiten erschließen können.
  • Hier und jetzt anfangen. Sie brauchen nicht nach Nordschweden auszuwandern. Sie brauchen nicht Ihren Job zu kündigen (gegenwärtig erst recht nicht empfehlenswert!). Aber Sie können mit kleinen Schritten viel bewirken. So erzählt eine Laufbahnberaterin in einem Seminar von einer stellensuchenden Kundin: Diese hat kaum Geld, um das Busticket zur Beratungsstelle zu bezahlen, ist verunsichert, traut sich wenig zu, zweifelt begreiflicherweise, ob sie aus dieser Situation hinauskommen kann. Doch: Sie näht leidenschaftlich gerne. Nur: Sie hat keine Nähmaschine. Die Beraterin erfährt, dass die Nachbarin der Kundin eine Nähmaschine besitzt. Sie schlägt vor, die Nachbarin zu fragen, ob die Nähmaschine zu ihr in die Ferien kommen dürfe. Die Kundin reagiert erheitert. Sie mobilisiert Mut und fragt die Nachbarin. Diese steigt gerne darauf ein. Wie die Kundin die Maschine wieder zurückgeben will, sagt die Nachbarin, sie könne sie behalten, sie brauche sie eh nicht mehr. Die Frau ist selig.
  • Sich mit Energiequellen umgeben. Vielleicht geht es Ihnen beim Schauen und Hören von Jonna Jinton wie mir: Sie bekommen Energie. Vielleicht inspiriert und ermutigt Sie die Geschichte. Eine gute Basis, um in Kontakt zu kommen mit dem, was Ihnen wichtig ist, wofür Sie sich einsetzen wollen und was Sie stärkt und ermutigt. Indem Sie Zeit nehmen für diese Art von Energiequellen, sind Sie besser in der Lage, auch in diesen Zeiten mutig, zuversichtlich und gesund zu bleiben ohne naiv zu sein.

Die kommenden Festtage scheinen mir eine prima Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen, um Gedanken zu diesen Punkten ziehen und Ideen entstehen zu lassen, wie Sie in Ihrer Situation, an Ihrem Ort, mit Ihren Möglichkeiten und vor allem auf Ihre ganz eigene Weise sich (vermehrt) für Ihre Herzenswünsche einsetzen können.

Wie wäre es doch schön, wenn wir alle auf unsere Art ein „Jonna Jinton-Leben“ führen – ebenso schlicht, authentisch und inspirierend für andere 😊.

 

Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…

 


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