Sibylle Tobler

Wie der Corona-Blues richtig schön klingen kann

Gepostet amAutorSibylle Tobler

Grüezi – Guten Tag!

Willkommen im Sommer! Auch dieses Jahr ein Impuls „zwischendurch“; im September erhalten Sie dann die nächste reguläre Newsletter-Ausgabe.

Viel Anregendes wünscht Ihnen

Sibylle Tobler

Inhalte

 

Vom „Corona-Koller“ zum „Corona-Blues“

Im letzten Newsletter erzählte ich Ihnen von einer Beratungskundin und einem Journalisten, die sich entschieden, eine Opferspirale zu verlassen. Beide eigneten sich Wissen an und verstanden, was es mit solchen Spiralen auf sich hat, wie diese mit Denken, Fühlen und Verhalten zusammenhängen, warum man sich damit selbst schwächt und wie sich solche Spiralen unterbrechen lassen. Beide brachten die Bereitschaft und den Mut auf, genau hinzuschauen. Sie erkannten, was bei ihnen ablief. Die Beratungskundin und der Journalist sind aufgebrochen. Beide erfuhren, dass unmittelbar Positives und Überraschendes in Gang kam.

Heute eine sommerliche Variante (zum Geniessen!), wie man schwierigen Situationen – gerade in Zeiten der Pandemie – anders begegnen kann als sich in Opferspiralen zu verfangen.

Ein Freund musste sich einiges einfallen lassen, um während der Pandemie als Logopäde und Singtherapeut in eigener Praxis weiterhin produktiv zu arbeiten. Obwohl ihm das über weite Strecken gut gelang, überkam ihn zwischendurch, was er „Corona-Koller“ nennt. Statt sich in diesem „Corona-Koller“ zu verlieren, gab er diesem Ausdruck in einer Klavierimprovisation. Er nennt diese Improvisation „Corona-Blues“. Mit freundlicher Genehmigung Hans Liechtis lade ich Sie herzlich ein, diese schöne Musik zu genießen (auf Link klicken und etwas nach unten scrollen); ob auf dem Liegestuhl oder im Tram zum Arbeitsplatz, ob in guter oder weniger guter Stimmung: Es würde mich nicht erstaunen, wenn es Ihnen geht wie mir – die Musik bewirkt keinen Koller, sondern Ruhe, Harmonie, Leichtigkeit und Freude.

Was für ein schönes Beispiel, wie es gelingen kann, anders mit schwierigen Situationen umzugehen, als beeinträchtigende Gefühle und Gedanken zu unterdrücken, sich anzustrengen, „positiv“ zu sein oder in einen mentalen Sumpf abzudriften. Was für ein schönes Beispiel, wie es gelingen kann, solche Gefühle und Gedanken wahrzunehmen, zuzulassen – und zu transformieren. Und was für ein schönes Beispiel, wie dabei der „Blues“ buchstäblich zu Musik werden kann 😊.

Vielleicht inspiriert Sie dies, auf dem Liegestuhl in der Badi oder bei einem Spaziergang während einem lauen Sommerabend Ihre Gedanken ziehen zu lassen: Wie kann ich Schwierigem anders begegnen als abzudriften in destruktive Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen? Was sind meine Strategien? Was bewährt sich als hilfreich?

Es gibt unendlich viele Möglichkeiten – es braucht keine Klavierimprovisation zu sein. Doch: Warum nicht in solchen Situationen erneut diesen „Corona-Blues“ hören – als Reminder, Ermutiger? Musik kann sehr hilfreich sein, um in einen anderen Modus, eine andere Stimmung und damit auf andere Gedanken und gute Ideen zu kommen, was in einer Situation vorwärtsführt. Im nächsten Sommerpausen-Newsletter werde ich von ein paar Menschen erzählen, die ihre ganz eigenen Strategien entwickelt haben, um beginnendes Absacken in destruktive Spiralen zu stoppen – und mit Erfolg darauf zurückgreifen.

Heute wünsche ich Ihnen viel Neugierde und spannende Entdeckungen, wie Sie Ihren ganz eigenen „Corona-Blues“ komponieren können – egal, in welcher Form. Ich stelle mir gerade vor, wie es klingen würde, wenn die „Newsletter-Abonnenten-Familie“ ein „Konzert“ geben würde mit all ihren unterschiedlichen Strategien, sich selbst in einen Modus zu bringen, der ermöglicht, Schwieriges zu meistern und das Leben zu gestalten 😊. Und ich wünsche Ihnen weiterhin einen richtig schönen Sommer!

PS: Die ersten Rückmeldungen zum neuen Buch „Veränderungskompetenz fördern“ trudeln ein. Sie freuen mich. Es ist immer interessant, worauf Lesende achten, was ihnen wichtig wird, welche Bezüge sie legen, was sie anregt und im Eigenen bestärkt. Und wer weiß: Vielleicht haben Sie Lust, auch ein Feedback zu schreiben? Das kann gerne via Mail an mich. Und natürlich freut es mich auch, wenn Sie über andere Kanäle aufs Buch aufmerksam machen wollen, egal, ob mit einem Tipp an eine Kollegin oder einer Rezension in einer Fachzeitschrift, der Mitarbeiterzeitschrift Ihrer Organisation, Ihrem eigenen Blog, Amazon usw.

 

Wenn Sie sich vertieft mit dem Thema beschäftigen möchten…

  • Um Schwieriges angemessen, motiviert und effektiv zu bewältigen, ist es nützlich, von Grund auf besser zu verstehen, worauf es im Umgang mit Veränderung im Kern ankommt und warum dies wichtig ist. Verstehen ist die Basis, die guten Dinge tun zu können.
  • In meinem erwähnten neuen Buch „Veränderungskompetenz fördern. Für Professionals in Führung, Beratung und Therapie“ geht es im Kern darum, wie wir andere dazu befähigen können, ihr Leben zu gestalten – das beinhaltet natürlich auch, Schwierigem angemessen zu begegnen. Auch wenn ich das Buch für Professionals geschrieben habe, so kann es auch für all diejenigen interessant sein, die verstehen wollen, warum wichtig ist, was oft einleuchtet, sich aber in der Praxis nicht immer ohne Weiteres umsetzen lässt. Eine Idee, um was für ein Buch es sich handelt, gibt auch mein Newsletter zum neuen Buch, den ich diesem zur Feier des Publikationstages gewidmet habe.

 

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